Ökumenische Veranstaltungen seit 31.10.2003
Gelebte Ökumene findet sich in der Diaspora-Gemeinde Dannenberg
häufig.
So war am 9. November 2003 Pastor Krieger von der luth. Gemeinde Dannenberg zu
Gast im Pfarrheim aus Anlass einer Andacht zu den bevorstehenden Castor-Tagen.
v. l. n. r.: Pastor Debosz - Pastor Krieger - Frau Steigerwald
(Vors. des PGR)
08.06.2006
Jetzt geht’s los! Bischof Norbert Trelle gibt der Ökumene gute Siegchancen
Hildesheim/Hannover (bph) Mit Konkurrenzdenken kann man nach Ansicht des
Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle in der Ökumene nur verlieren. Die
Konfessionen müssten sich vielmehr gegenseitig in ihren Ausdrucksformen
bereichern, sagte Trelle am Donnerstagnachmittag beim 21. Ökumenischen
Studientag im Ökumenischen Kirchenzentrum Hannover-Mühlenberg.
Nach Trelles Eindruck ist in den letzten 40 Jahren vieles an Schwierigkeiten
zwischen der katholischen und evangelischen Kirche ausgeräumt worden. Auch in
der Frage des gemeinsamen Feierns sei man sich näher gekommen. Das ist für den
Hildesheimer Bischof „Anlass zu tiefer Dankbarkeit“.
Jetzt muss es darum gehen, die ökumenischen Errungenschaften zu sichern. Wie
bei einem Pass im Fußball müsse der Ball aufgenommen und sicher ins Tor
gebracht werden, bemühte der bekennende Fußballfan Trelle einen Vergleich aus
dem Sport. Und so wie die Fußballanhänger im Stadion oft mit ihren Fahnen
winken und skandieren „Jetzt geht’s los!“ – so brauche auch die Ökumene
Menschen, die anfeuern und das Spiel der Ökumene mittragen.
Dabei setzt Norbert Trelle auch auf die Jugend. Man dürfe Jugendlichen nicht
unterstellen, ihnen sei alles gleich-gültig und die Ökumene daher egal. Gerade
beim Weltjugendtag in Köln habe er immer wieder junge Menschen erlebt, die
ihren Glauben als Katholiken ganz bewusst erleben, berichtete der ehemalige
Kölner Weihbischof in Hannover. Wenn den jungen Menschen erlaubt werde, sich in
der Kirche zu artikulieren, dann könne nicht nur die Kirche als Ganzes von der
Jugend lernen, sondern auch die Ökumene verjüngt und verlebendigt werden,
zeigte sich Trelle überzeugt.
31.10.2003
Gottesdienst mit der ev.-luth. Kirchen-Gemeinde Dannenberg zum
Reformationsfest
Dialog-Predigt Pastor Debosz und Pastor Krieger
02.11.2003
Eröffnungsgottesdienst zum Dannenberger Kartoffel-Sonntag mit
Tag der Offenen Kirche
Stichwort
Ökumene
In dem altgriechischen Wort steckt der Wortstamm „oik“,
der in etwa wohnen, besiedeln usw. bedeutet. In der Antike ist die „Ökumene“
zunächst die ganze bewohnte Erde oder später das ganze Römische Reich, von
dem man annahm, dass es jedenfalls die wichtigsten Kulturnationen umfasste.
Im frühen Christentum wurde zunächst die griechische
Profanbedeutung übernommen. Die Ökumene war die ganze (bewohnte) Welt bzw. das
Römische Reich (z. B. Lk 2,1). Ökumenische Konzilien waren
Kirchenversammlungen der Christenheit des Römischen Reiches im Unterschied zu
kirchlichen Synoden außerhalb dieses Gebietes etwa in Persien oder Äthiopien.
Seit Anfang des 4. Jahrhunderts nimmt das Wort „ökumenisch“ in der
christlichen Verwendung die Bedeutung „universal, allgemeinkirchlich“ an und
wird oft synonym mit „katholisch“ verwendet. Unstrittig in der gesamten
Christenheit sind die ersten sieben „Ökumenischen“ Konzilien von Nikaia
(325) bis zum 2. Konzil in Nikaia (787). Martin Luther hat die ersten vier
Ökumenischen Konzilien (Nikaia, Konstantinopel I, Ephesus, Chalkedon) mit der
gleichen Autorität ausgestattet gesehen wie die Heilige Schrift selber.
Traditionell wurden in der römisch-katholischen Kirche bis zum
2. Vatikanischen Konzil 21 „Ökumenische“ Konzilien
gezählt. Im 6. Jahrhundert legte sich der Patriarch von Konstantinopel (gegen
den Widerstand von Papst Gregor I.) den Titel „Ökumenischer Patriarch“ zu,
den der orthodoxe Bischof von Konstantinopel noch heute führt. Er wollte damit
ausdrücken, dass er sich neben seinem Bischofsamt zu einer besonderen Aufgabe
in der Universalkirche berufen sah. Im 16. Jahrhundert bezogen sich die
Reformatoren auf diesen Wortgebrauch, wenn sie die drei altkirchlichen
Glaubensbekenntnisse, das Apostolicum, das Nicaeno-Constantinopolitanum und das
Glaubensbekenntnis des Athanasius, wegen ihres Verpflichtungscharakters für die
gesamte Christenheit „ökumenische“ Glaubensbekenntnisse nannten.
Im 19. Jahrhundert erscheint zum ersten Mal die heute übliche
Bedeutung von „ökumenisch“ zur Beschreibung einer Haltung oder eines
Handelns, die bzw. das die Einheit der Christenheit anstrebt. Die
römisch-katholische Definition von „Ökumene“ steht in Artikel 4 des
Ökumenedekrets des 2. Vatikanischen Konzils. „Ökumene“ meint „Tätigkeiten
und Unternehmungen, die ... zur Förderung der Einheit der Christen ins Leben
gerufen und auf dieses Ziel ausgerichtet sind“. „Ökumeniker“ sind
Menschen, die durch Gebet, praktisches Tun und theologische Dialoge die Spaltung
der Christen überwinden wollen. Konrad Raiser, der jetzige Generalsekretär des
Ökumenischen Rates der Kirchen, hat vor kurzem davon gesprochen, dass sich die
ökumenische Bewegung im Augenblick in einer Krise befinde. Seiner Meinung nach
stehen drei Entscheidungen an, auf die sich die Kirchen und die getrennten
Christen festlegen müssen:
1) Wer sind die Entscheidungsträger der Ökumene? Die
Bischöfe auf einem Konzil, die Professoren, die verschiedenen Synoden oder die
„Basis“?
2) Was sind die Methoden? Theologische Vereinbarungen in
Konsensdokumenten, die Rückkehr zur Tradition der ungeteilten Christenheit,
praktisches gemeinsames Tun...?
3) Was sind die Ziele? Gegenseitige Anerkennung der Kirchen so
wie sie sind, eine Konföderation von Kirchen oder eine einzige Kirche?
Der Versuch, das Wort „Ökumene“ weiter zu fassen im Sinne
einer „Ökumene der Religionen“, hat sich nicht allgemein durchgesetzt.
Quelle: Erzbistum Bamberg, Internet Stand: 05.11.2003 http://www.eo-bamberg.de/eob/opencms/glauben/oekumenereferat/stichwort/oekumene.html
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